Das erlebst du nur auf einem Citytrip in Eindhoven

Von: Naline Outdoor-Fan | Lesezeit: 10 Minuten
  • Eindhoven centrum, Blob

Es ist egal, ob du Eindhoven schon kennst oder erst noch entdecken willst, diese innovative Stadt ist immer spannend. Bei einem Citytrip in der Stadt des Elektroriesen Philips, des Dutch Designs und der Lichtkunst lasse ich mich von Tipps der Eindhovener überraschen. In Museen, Fabrikhallen, Klöstern und Stadtvierteln zeigen mir die Einwohner, was Innovation für sie bedeutet. Sowohl in kleinen Boutiquen als auch in Design Hotels und auf der Straße ebenso wie auf dem Teller.

Tag 1. Auf den Spuren von Philips

Eindhoven ist untrennbar mit dem Elektronikkonzern Philips verbunden. Aus einem bescheidenen Familienbetrieb wurde in dieser Stadt der Global Player, den wir heute kennen. Und Eindhoven entwickelte sich mit: von einer armen Bauerngegend zur wohlhabenden Arbeiterstadt und zu einer Ideenschmiede für Technologie und Innovation. Diese Entwicklung – eine Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – sehe ich mir im interaktiven Philips Museum an. Es hat seinen Sitz an dem Ort, wo die allererste Glühbirne das Licht der Welt erblickte. Und es ist ein Vorgeschmack auf die Spuren der Industriekultur, die Philips hinterlassen hat. Es lohnt sich, diesen Spuren zu folgen!

Dutch Design von Piet Hein Eek

Dutch Design von Piet Hein Eek

Früher oder später führen diese Spuren auf jeden Fall ins Strijp-S. Dieses ehemalige Werksgelände von Philips ist heute ein bekannter Hotspot für Kultur und Kulinarisches in Eindhoven. Wenn du dort noch nicht gewesen bist, sieh es dir unbedingt an! Ich radle diesmal ein Stück weiter zum benachbarten Strijp-R. Wo früher Radio- und Fernsehteile vom Band rollten, kann ich mir heute das Atelier eines der erfolgreichsten niederländischen Designer ansehen: Piet Hein Eek. Im dazugehörigen Laden fällt mein Blick von einem Eyecatcher auf den nächsten. Im Anschluss lockt das Restaurant Piet Hein Eek für einen leckeren Mittagsimbiss mit lokalen Zutaten oder das benachbarte „Friet Piet“ für eine schnelle Portion Pommes.

Trudotoren op Strijp-S in Eindhoven

Das Campina-Gelände

Mein nächster Halt liegt am Kanaaldijk. Das Gelände, auf dem die Firma Campina früher Milchprodukte herstellte, verwandelt sich zurzeit in ein pulsierendes Stadtviertel mit zahlreichen kreativen Start-ups. Einer der hiesigen Gründer ist Mark von der Bottle Distillery, der sich in einem Urlaub mit seiner Frau in die Kunst des Destillierens verliebte. In einem historischen Gebäude, in dem früher die Milch angeliefert wurde, erzählt er mir neben glänzenden Kupferkesseln vom Destillationsprozess und von seiner Leidenschaft für handwerklich gebrannten Gin, Rum, Brandy und Schnaps mit einzigartigen Geschmackskombinationen. Eine Verkostung ist hier ein echtes Erlebnis und natürlich kann ich es nicht lassen, anschließend in den Laden zu gehen, um etwas „Geistreiches“ mit nach Hause zu nehmen.

Die Welt der Lichtkunst

Die Welt der Lichtkunst

Wenn es Abend wird, gibt es in Eindhoven immer noch – oder erst recht – viel zu sehen. Das erlebt man besonders eindrucksvoll während des jährlichen Lichtfestivals GLOW, aber auch in der übrigen Zeit sind in der Stadt verschiedene Lichtkunstwerke zu entdecken. Nur einen Katzensprung vom Campina-Gelände entfernt bewundere ich das Loom Light, und im Einkaufszentrum Heuvel beeindruckt mich der Dome of Light. Wenn du öfter nach Eindhoven fährst, kennst du vielleicht auch das 90 Meter lange Kunstwerk Space am Hauptbahnhof. Es stammt von dem Künstler und Innovator Daan Roosegaarde, der auch den leuchtenden Radweg auf der Van-Gogh-Route geschaffen hat. Eine vollständige Übersicht über alle permanenten Lichtkunstwerke findest du hier.

Motion Imagination Experience

Mehr Lichtkunst in Eindhoven:

Schlafen wie ein moderner Mönch im Domus Dela

Auch zum Übernachten findest du in Eindhoven zahlreiche kulturhistorisch interessante Gebäude. Next-Level-Design erwartet dich zum Beispiel in der Kazerne, einer früheren Militärkaserne mitten in der Stadt, wo heute – in Ausstellungsräumen! – gegessen, getrunken, gearbeitet und geschlafen wird. Ich checke diesmal im Domus Dela ein. Ein historischer Klosterkomplex des Augustinerordens, der inzwischen das moderne Boutique Hotel Mariënhage beherbergt. Schlafen werde ich heute Nacht in dem Zimmer „modern monk“, aber vorher gönne ich mir ein Abendessen in der angrenzenden Brasserie Rita (benannt nach der Schutzpatronin für hoffnungslose Fälle und aussichtslose Anliegen). Auch hier wird die Vergangenheit auf zeitgemäße Weise aufgegriffen, mit klassischen Gerichten, die einen modernen Twist bekommen.

Tag 2. Shopping in tollen Vierteln

Woensel West Side Stores

Woensel West Side Stores

Nach einem köstlichen Frühstück verlasse ich am nächsten Morgen das Stadtzentrum. Eindhoven ist eine großartige Stadt für einen Shoppingtag. Die Innenstadt ist dafür natürlich bestens geeignet, aber noch schöner ist ein Bummel in den Vierteln, in denen kleine inhabergeführte Läden Ausgefallenes anbieten. Im bereits erwähnten Strijp-S findet man viele tolle Concept Stores, aber Eindhoven hat noch ein weiteres hippes Stadtviertel zu bieten: Woensel West Side Stores. Ein Ort, den nicht einmal alle Einheimischen kennen, der aber unbedingt einen Besuch lohnt. In und um die Edisonstraat im Stadtviertel Woensel betrete ich ein kleines Geschäft nach dem anderen. Bei Strange Avenue und bei Karoessel stöbere ich in Vintage-Artikeln, bei LUZ vivir lasse ich mich verführen, einige Wohnaccessoires aus aller Welt zu erstehen. Das Mittagessen ist vielleicht sogar die größte Überraschung: In Valli's Corner zaubert Valli hausgemachte asiatische Gerichte auf den Tisch, die einfach köstlich schmecken.

Eindhoven Volta Galvani in Woensel

Danach schlendere ich unter dem märchenhaften Volta-Galvani-Tor hindurch und finde mich in der wohl buntesten Straße Eindhovens wieder. Die ersten Bewohner dieser Häuser durften die Farbe ihres Hauses selbst bestimmen, vorausgesetzt, es war nicht dieselbe wie die des Nachbarhauses. Auch das ist Eindhoven!

Stilvoller Abschluss bei Fifth NRE

Wenn du wie ich mit dem Zug aus Eindhoven abreist, wartet in der Nähe des Bahnhofs noch ein letzter Zwischenstopp auf dich. Auf dem Gelände eines ehemaligen Gaswerks nehme ich im FIFTH NRE Platz. Ein Lokal mit Industriecharme, das die Eindhovener lieben – und ich weiß jetzt, warum. Je nachdem, zu welcher Tageszeit du hier bist, kannst du bei Livemusik verschiedene Spezialbiere probieren, dir eine coole Mahlzeit schmecken lassen oder einen Kaffee genießen, für den die Bohnen bei den Nachbarn frisch geröstet wurden. Inspiriert von der Bottle Distillery bestelle ich einen festlichen Gin Tonic und hebe das Glas auf ein wieder einmal sehr gelungenes Wochenende in Eindhoven.

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