Von berühmten Malern bis hin zu Meisterköchen in ’s-Hertogenbosch und Umgebung

Voller Stolz lässt er seinen Blick über den Platz schweifen. In der einen Hand hält er seine Palette, in der anderen einen Pinsel. Hieronymus Bosch, der berühmte Maler aus dem Mittelalter und der berühmteste „Sohn von ’s-Hertogenbosch“, wurde auf dem Markt verewigt. An dem Ort, an dem mein Besuch in der Hauptstadt Nordbrabants beginnt und dem Ausgangspunkt eines zweitägigen Besuchs voller Kunst, Kultur und kulinarischer Genüsse.

Ich bin immer mal wieder in ’s-Hertogenbosch, meistens für einen Shopping-Nachmittag oder ein Essen in geselliger Runde. Aber was weiß ich eigentlich wirklich über diese Stadt? Noch nicht viel, wie sich herausstellt. Schließlich bin ich immer an der Statue des berühmten Kunstmalers auf dem Markt vorbeigegangen. Diesmal sehe ich mir die Stadt einmal mit ganz anderen Augen an. Mithilfe der Routen-App Erfgoed ’s-Hertogenbosch Route App mache ich eine anderthalbstündige Wanderung an den Höhepunkten der Stadt entlang, natürlich lege ich immer mal wieder eine Verschnaufpause ein.

Vom Markt aus führt der Weg über die Wallanlage in Richtung Uilenburg. Ein Viertel, das ich noch nie zuvor besucht habe, das sich aber als schönster Teil der Innenstadt herausstellt. Einst war dies ein Stadtteil voller Lagerhäuser und geschäftigem Treiben, heute ist es eine Wohltat, von den lebendigen Einkaufsstraßen aus durch die idyllischen Gassen zu schlendern. Uilenburg entpuppt sich als Viertel voller verborgener Perlen. Rundfahrtboote schaukeln auf dem Kanalsystem Binnendieze, als ich an Boutiquen und Antiquitätenläden vorbeispaziere und einen raschen Blick in die Brouwerij Boegbeeld werfe; den Ort, an dem die Brauerin Janneke ihr ikonisches „Kut Bier“ braut.

Diese Route führt automatisch zu ganz besonderen Park- und Gartenanlagen, wie zum Beispiel dem ehemaligen Klostergarten Stadspark Mariënburg und dem Jeroen-Bosch-Garten. Dieser „Garten der Lüste“ voller üppiger Rosensträucher und farbenfroher Gemälde verweist auf das weltberühmte Tryptichon des Malers aus ’s-Hertogenbosch. Dieses Kunstwerk hängt heute im Prado in Madrid, aber auch in ’s-Hertogenbosch kann man seine Malkünste bewundern.

Kurze Pause gefällig? Gleich um die Ecke von Begijnstraatje finden Sie die fröhliche Eetbar DIT mit einladender Terrasse!

An der Sint-Janskathedraal(St.-Johannes-Kathedrale) entlang geht‘s weiter zum Museumkwartier, wo sich alles um die Malerei dreht. Hier, im Noordbrabants Museum, entdecken Sie die Geschichte von Hieronymus Bosch. Seine Werke und die anderer Künstler bieten auch einen ganz besonderen Einblick in die Geschichte der Stadt. Das Noordbrabants Museum zeigt darüber hinaus Werke und Objekte, die mit der Provinz zusammenhängen. Van Gogh darf dabei natürlich nicht fehlen. Die Van-Gogh-Ausstellung entführt Sie zu einer Reise durch sein Leben, vom Beginn als „Brabants schildersmènneke“ (Brabanter „Farbenkleckser“) bis hin zum weltberühmten Maler. Ein außergewöhnlicher Einblick mit Originalwerken und einer eingehenden Präsentation über van Goghs Faszination für das Bauernleben, begleitet von wundervollen Texten von Marieke Lucas van Rijneveld. 

Im Museum, aber auch in den vielen Monumenten der Innenstadt, erwachen die Fußspuren von Jeroen Bosch und Vincent van Gogh als Brabanter Ikonen zum Leben. Genug Malerei für heute? Dann hat ’s-Hertogenbosch noch viel mehr in petto. Ich wandere weiter in Richtung Tramkade, denn an der Stelle, an der die ehemalige Mischfutterfabrik De Heus stand, bilden Fabrikhallen und Silos heute den kulturellen Hotspot der Stadt.

Die Temperatur nähert sich 25 Grad, als ich über das Pop-up-Restaurant Waterkant (auch einen Zwischenstopp wert!) zur Tramkade gelange. Das heißt hier: Füße in den Sand, Musik an und ein kaltes Bier griffbereit. An der Diezekade ist bei Costa del Silo oder Barkade Genießen angesagt und bei Bossche Brouwers wird alles für einen neuen Abend voller Geselligkeit vorbereitet. Auch einen Besuch im Werkwarenhuis sollten Sie sich keinesfalls entgehen lassen: ein kreativer Treffpunkt, bei dem sich unter anderem das Restaurant van Aken auf Ihren Besuch freut. In der charakteristischen rosa Fabrik nehmen Sie auf Möbeln von Piet Hein Eek Platz, essen von Design-Tellern, vor allem genießen Sie aber die tolle Atmosphäre in diesem kreativen Teil von ’s-Hertogenbosch.

Es wird Zeit, mein Domizil für dieses Wochenende in ’s-Hertogenbosch aufzusuchen. Ich übernachte bei Soete Moeder, einem einzigartigen Klosterhotel, in dem man sich fern von allem Trubel wähnt, aber dennoch nicht weit von der Innenstadt entfernt ist. In einem der 24 Zimmer kann man als Gast auch heute noch einen Hauch der außergewöhnlichen Geschichte erhaschen und eine komfortable Hotelübernachtung genießen. Das Aufwachen wird mir hier mit einem hausgemachten Frühstück im Klostergarten versüßt, auf dem Tisch liegt eine Karte von der Umgebung. Denn heute verlasse ich die Stadt und erkunde die Gegend.

Ein großer Vorteil von ’s-Hertogenbosch ist nämlich die Lage, inmitten ausgedehnter Naturschutzgebiete, Schlösser, Forts und malerischer Dörfer. Hier lässt sich ein Tag in der Stadt ideal mit einem Tagesausflug in der Umgebung kombinieren. Und das mache ich nicht mit dem Auto oder dem Fahrrad, sondern mit einem E-Chopper. Dieser umweltfreundliche Roller mit extrem dicken Reifen und einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h bringt mich auf außergewöhnliche und entspannte Weise zu den tollsten Flecken in der Umgebung der Stadt. Ich entscheide mich für eine Route in Richtung Schloss Heeswijjk zum Food-Hotspot De Noordkade in Veghel.

Ich steige also bei Soete Moeder auf meinen E-Chopper und düse ganz bequem über die Radwege, während das Zentrum schon nach kurzer Zeit einer grünen Umgebung weicht. Ich folge dem Flusslauf der Aa, fahre ein Stück über unbefestigte Wege in der Nähe des Landguts De Wamberg und an Meiereijsche Museumboerderij vorbei, einem Museum in einem Bauernhof, in dem man in das Bauernleben in der Brabanter Meierij um1900 eintauchen kann. Kurz danach taucht Schloss Heeswijk vor mir auf. Auf der Terrasse, umringt von den wundervollen Schlossgärten, genieße ich die Aussicht auf das fast 1000 Jahre alte Schloss und ein erfrischendes Getränk. Das Schloss ist auch eine sogenannte Naturpforte, von der aus tolle Wanderrouten durch die Umgebung führen.

Tipp: E-Chopper haben einen Akku, genau wie E-Bikes. Man kann sie deshalb mühelos bei E-Bike-Ladestationen unterwegs aufladen. Diese Ladestationen sind bei allen Brabanter Fahrradcafés zu finden, auch bei Schloss Heeswijk.

Von Heeswijk aus sind es noch etwa 10 Kilometer bis zur Noordkade. Unterwegs lege ich noch einen Zwischenstopp bei der Mühle Kilsdonkse Molen ein, die heute voll in Betrieb ist. Nach einer wundervollen Tour durch die grüne Landschaft komme ich zur Mittagszeit in einer vollkommen anderen Umgebung an. Aus dem einst verlassenen Industriegebiet in Veghel ist eine kreative Hochburg entstanden, die zu Kunst, Kultur und köstlichem Essen vor einer einzigartigen Kulisse einlädt. Es ist die Tramkade im Quadrat; mit turmhohen Fabrikhallen, in denen leidenschaftliche Unternehmer die Sterne vom Himmel kochen, Gin brauen, Kaffee brennen und Musik machen.

Ein Spaziergang durch das Labyrinth aus Hallen, Treppen und Gängen ist ein Vergnügen, denn es ist überall etwas los. Halten Sie unterwegs die Augen offen, denn die Geschichte ist hier noch überall sichtbar. Zwischen den Palmen entdecke ich Delikatessenläden, im Keller die Schouten Distillery und bei der Afzakkerij bewundere ich die Inneneinrichtung, in der Materialien aus der Fabrik ein zweites Leben erhalten haben. In der Proeffabriek verbirgt sich wahrlich überall eine Geschichte. Deshalb sollten Sie dort unbedingt vorbeischauen und sich mit den begeisterten Unternehmern unterhalten - oder Sie laden sich die App Proeffabriek Audiotour herunter!