Radwanderung De Gloeiige

Die Legende des verfluchten Gutsbesitzers von Eersel

2 Stunde 30 Minuten (30.0 km)

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Vor zweihundert Jahren besaßen die Menschen hier im Dorf Eersel im Süden der Provinz Nordbrabant wenig Geld. Dennoch waren sie glücklich und zufrieden bis auf einen Mann. Dieser Mann lebte allein, er hatte weder Frau, noch Kinder oder Freunde. Das war auch nicht verwunderlich, denn er hatte nur ein einziges Ziel im Leben: reich werden! 

Es war tiefer Winter, heftiger Regen fiel und es war bitterkalt. Und doch war ein Ma…

Vor zweihundert Jahren besaßen die Menschen hier im Dorf Eersel im Süden der Provinz Nordbrabant wenig Geld. Dennoch waren sie glücklich und zufrieden bis auf einen Mann. Dieser Mann lebte allein, er hatte weder Frau, noch Kinder oder Freunde. Das war auch nicht verwunderlich, denn er hatte nur ein einziges Ziel im Leben: reich werden! 

Es war tiefer Winter, heftiger Regen fiel und es war bitterkalt. Und doch war ein Mann aus Eersel unterwegs. Er war nicht der Einzige. Auf der sumpfigen Cartierheide kam dem Eerseler mit schweren Schritten ein betrunkener Weber schwankend entgegen. Der Handwerker hatte auf einem Markt in Flandern seine Ware verkauft und war nun auf dem Heimweg. An seinem Gürtel baumelte ein Ledersack mit seinem Tagesverdienst. Der Mann aus Eersel sah seine Chance. Er raubte dem armen Weber sein Geld und ließ ihn bewusstlos zurück, durch die Kälte dem sicheren Tod ausgesetzt. Und das für ein einziges Silberstück.

Was für eine Enttäuschung! Ein einziges Silberstück. Und so merkte sich der Eerseler: „Aus einem leeren Brunnen kann man nicht schöpfen.“ Deshalb überlegte er sich einen neuen Weg, wie er reich werden konnte: „Ich werde Landmeister.“ Gesagt, getan. Der Mann wurde Landmeister auf einem großen Landgut. Auf seinem neuen Posten schummelte er bei der Vermessung der Gebietsgrenzen von Eersels umliegenden Dörfern. Mehr Land für die Einwohner des Dorfes Weebosch, dafür weniger für die Einwohner der Nachbardorfes Boksheide. Dafür erhielt er sieben Silberstücke.
Die Dorfgemeinschaft von Boksheide vertraute weder der neuen Vermessung, noch dem neuen Landmeister. „Schwöre uns, dass Du nicht lügst“, forderten sie. Der Eerseler steckte heimlich etwas Erde aus dem Dorf Weebosch in seinen Holzschuh und schwor: „So wahrhaftig es einen Gott im Himmel gibt, so wahrhaftig stehe ich hier auf dem Boden von Weebosch.“  Nicht gelogen, aber dennoch betrogen.

„Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen“, heißt ein Sprichwort aus Brabant. Mit anderen Worten: „Wenn jemand schon reich ist, bekommt er oft noch mehr Geld dazu.“ So auch in diesem Fall. Nur ein paar Wochen nach seinem Betrug fand der Eerseler auf seinem Land eine Truhe voller Goldstücke. Er konnte sein Glück kaum fassen.

Zwei Tage danach traf der Eerseler auf seinem Land einen Pilger an, der verzweifelt seine Truhe suchte. Dem Pilger liefen die Tränen übers Gesicht: „Meine Frau und meine Kinder leiden an der roten Ruhr. Darum will ich zur Heiligen Lucia pilgern (V), der Schutzheiligen, die schon einige Menschen geheilt hat. Als Geschenk nahm ich eine Truhe voller Gold mit, aber ich habe sie verloren. Sag mir bitte, guter Mann, ob Du diese Truhe gefunden hast.“

Doch das Flehen des Pilgers ließ den Eerseler kalt. Er leugnete und beteuerte seine Unschuld: „Möge ich hier in Feuer und Flammen gehüllt umherirren, sollte ich die Truhe besitzen.“  Der Pilger ging von dannen. Ohne Truhe. Ohne Hoffnung. Und der Eerseler? Der war reich. So reich, dass er sich ein weiteres Stück Land kaufte.

Mitten in der Nacht wanderte er über sein Landgut. Dort steckte er heimlich die im Verborgenen angebrachten Grenzpfähle um, die seinen Grund und Boden einfassten (VI). Dabei flüsterte er leise und unaufhörlich: „Mein Land, mein Land, dies ist mein Land.“ Wer aufmerksam lauscht, kann diese Worte auch heute noch vernehmen. Bald war er auf die enorme Größe seines Landguts so stolz, dass er es alle Welt wissen lassen wollte! Darum baute er mitten auf dem Markt in Eersel ein riesiges Schloss (VII). „Jetzt kann endlich jeder sehen, wie reich ich bin!“

Sobald das Schloss fertiggestellt war, klopfte ein geheimnisvoller Pilger ans Tor: „Ich leide an der Roten Ruhr und das Fieber verzehrt mich. Gib mir bitte einen Schluck Wasser.“ Aber der Eerseler schlug ihm diese bescheidene Bitte aus und warf den Pilger rabiat aus dem Schloss. Da brauten sich am Himmel plötzlich Wolken zusammen, es blitzte und donnerte. Und auf einen Schlag stand das ganze Schloss in Flammen. Das war der Fluch des einst so schnöde betrogenen Pilgers.

Der ganze Besitz des Eerselers fiel dem Feuer zum Opfer. Nur die Wasserpumpe auf dem Markt überstand trotzig die Katastrophe (VII). Und auch der so habgierige Mann wurde von den Flammen ergriffen, doch sterben konnte er nicht. Zur Strafe muss er fortan für immer „glühen“ (II), weder tot – noch lebendig.

Diese Legende war den Eerselern eine Mahnung, dass sich Habgier nicht lohnt. Seither sind sie bekannt dafür, dass sie „einfach zufrieden“ sind (VIII). Bis auf den heutigen Tag irrt der Gloeiige zu den Orten, an denen er seine Verbrechen begangenen hat. Wer traut sich wohl, diesen Orten einen Besuch abzustatten?

Informationen zu dieser Radtour
Die Radtour hat eine Länge von 30 Kilometern und orientiert sich am offiziellen Knotenpunktsystem des nationalen Radwegenetzes. So folgt man dem Streckenverlauf von Knotenpunkt zu Knotenpunkt. Zwischen den einzelnen Knotenpunkten weisen Pfeile in die jeweilige Richtung. Die Radtour beginnt beim Tor zur Natur Natuurpoort TerSpegelt (Postelseweg 88, Eersel). Dort gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten und eine Wirtschaft. 

Mal runter vom Sattel und auf Entdeckungstour gehen!
Runden Sie Ihr Radabenteuer mit einem Einkauf lokaler und regionaler Produkte oder mit der Teilnahme an speziellen Aktionen und Arrangements, die Eersels Unternehmer rund um das Thema De Gloeiige anbieten. Verwöhnen Sie sich beispielsweise mit einem leckeren Bier und einem köstlichen Imbiss, einem erfrischenden Eis oder einem besonderen Andenken. Weiterführende Informationen stehen auf der Homepage: www.visiteersel.nl. Hier finden Sie alle Gastwirtschaften und Kneipen, Übernachtungsmöglichkeiten und Tipps für einen tollen Tagesausflug in Eersel und Umgebung.

Meldestelle Radtour
Sind Ihnen Unstimmigkeiten in der Beschilderung Ihrer Radtour aufgefallen? Dann bitten wir Sie, diese bei der Meldestelle Knotenpunkt-Radtouren Nordbrabant zu melden. Oder nutzen Sie die kostenlose Telefonhotline: + 31 800-4050050.

  • Beschilderung

    Man kann problemlos der Beschilderung folgen und von einem nummerierten Knotenpunkt zum nächsten gehen.

    Man kann problemlos der Beschilderung folgen und von einem nummerierten Knotenpunkt zum nächsten gehen.

Ergänzende Informationen zur Route

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Das wirst du sehen

Startpunkt: Postelseweg 88
5521RD Eersel
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Im Kempenland war es in früherer Zeit üblich, dass Freunde und Verwandte abends gemütlich beisammen saßen. Dann erzählte man sich Gespenster- und Gru1

Audiosäule Cartierheide
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Der ganze Besitz des Eerselers fällt dem Feuer zum Opfer. Und auch der so habgierige Mann wird von den Flammen ergriffen, doch sterben kann er nicht.

Erscheinung De Gloeiige
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Im Kempenland war es in früherer Zeit üblich, dass Freunde und Verwandte abends gemütlich beisammen saßen. Dann erzählte man sich Gespenster- und Gru1

Audiosäule Eersel
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St. Lucia ist die Schutzheilige gegen alle Infektionskrankheiten.

Der Turm von St. Lucia
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Auch an anderen Orten spukt der Gloeiige.

Flüstersäulen
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Die Skulptur „De Contente Mens“ (Der zufriedene Mensch) wirft einen wohlwollenden Blick auf alles.

Die Skulptur „Der zufriedene Mensch“ (De Contente Mens)
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Die Wasserpumpe von Eersel

Die Wasserpumpe des ehemaligen Schlosses
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Endpunkt: Postelseweg 88
5521RD Eersel
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Routenbeschreibung

Startpunkt: Postelseweg 88
5521RD Eersel
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  • Startpunkt: Natuurpoort TerSpegelt
    Das Tor Zur Natur Natuurpoort TerSpegelt ist der ideale Ausgangspunkt für eine Erkundung der idyllischen Landschaft des Kempenlandes in Nordbrabant. Besonders die Wälder und die Cartierheide bieten sich zu Streifzügen zu Fuß oder mit dem Rad an. 
  • Die Erscheinung De Gloeiige
    Der ganze Besitz des Eerselers fällt dem Feuer zum Opfer. Und auch der so habgierige Mann wird von den Flammen ergriffen, doch sterben kann er nicht. Zur Strafe muss er fortan für immer „glühen“, Weder tot – noch lebendig. Bis auf den heutigen Tag irrt der Gloeiige über die weiten Flächen der Cartierheide, wo er sein schlimmstes Verbrechen beging. Wer weiß – vielleicht begegnen auch Sie ihm während dieser Radtour: als geheimnisvolles Gespenst unter den Bäumen ...
  • Cartierheide
    Die Cartierheide (französisch ausgesprochen:  Cartjee-Heide) ist ein Landschaftsschutzgebiet, das Teil des Naturschutzgebietes De Kempen ist. Lassen Sie ihren Blick über die geheimnisvolle Weite der Heide streifen und stellen Sie sich vor, wie der verfluchte Eerseler und der Pilger hier einander begegneten. 
  • Der Turm von St. Lucia
    St. Lucia ist die Schutzheilige gegen alle Infektionskrankheiten.
  • Flüstersäulen
    Auch an anderen Orten spukt der Gloeiige. Bis heute hört man ihn raunen: „Mijn land, mijn land, dit is mijn land“, an der Dorfgrenze von Knegsel, wo er auch heimlich die Grenzpfähle versetzte, die seinen Grund und Boden eingrenzten.
  • Das Kempenmuseum De Acht Zaligheden
    In Brabant, einem Landstrich diesseits und jenseits der niederländisch-belgischen Grenze, erzählte man sich früher Märchen, Sagen und Legenden am plattebuiskachel, in Deutschland unter dem Namen „Belgischer Ofen“ bekannt. Wenn Sie neugierig geworden sind, wie so ein Ofen aussah und wie die Menschen im Kempenland einst lebten, sollten Sie dem Kempenmuseum De Acht Zaligheden einen Besuch abstatten. Das Museum bietet eine abwechslungsreiche Ausstellung und gehört zudem zu den offiziellen Fahrradcafés in Nordbrabant, die Radtouristen mit offenen Armen aufnehmen. Auch hier erzählt man auf kundige Weise die Legende vom Gloeiige ... Das Museum liegt am Streckenverlauf der Radtour De Gloeiige zwischen den Knotenpunkten 64 und 09.
  • Die Wasserpumpe des ehemaligen Schlosses
    Diese Wasserpumpe stammt aus dem Jahr 1864. Laut der Legende De Gloeiige hat hier einst ein Schloss gestanden. 
  • Die Skulptur  „Der zufriedene Mensch“ (De Contente Mens)
    Nach all der Aufregung ist es Zeit für eine Auszeit auf dem geschäftigen Markt in Eersel. Dort heißen zahlreiche Cafés, vielfach mit Außenterrasse, ihre Gäste herzlich willkommen. Umgeben von der gesellig-entspannten Atmosphäre der Gastfreundschaft, die so typisch für das Kempenland ist, kann man die letzten Eindrücke noch einmal Revue passieren lassen Unter der alten Linde, im Volksmund „Butterlinde“ (boterlinde) genannt, weil Marktfrauen früher in ihrem kühlenden Schatten ihre Butter verkauften, wirft die Skulptur „De Contente Mens“ (Der zufriedene Mensch) einen wohlwollenden Blick auf alles.
Endpunkt: Postelseweg 88
5521RD Eersel
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