Ein Wochenende voller Überraschungen und Verlockungen in Breda und Umgebung
Hinter turmhohen Fassaden, in versteckten Innenhöfen und zwischen Klöstern und Schlössern verbirgt sich die Geschichte von Breda. Eine Geschichte voller königlichem Charme, einer blühenden Zuckerindustrie und gefeierter Kriegshelden. Bei einem Besuch in Breda findet man diese Geschichten in wirklich jedem Winkel; und zwar nicht nur in Museen und Denkmälern sowie in farbenfrohen Wandmalereien, sie werden sogar auf Tellern und in Gläsern serviert. Genießen Sie einen Drink in einer alten Zuckerfabrik, übernachten Sie in einem ehemaligen Kloster und fühlen Sie sich inmitten der Weingärten wie Gott in Frankreich.
In der Innenstadt von Breda spürt man die Geschichte an jeder Straßenecke. Wenn Sie die Stadt wirklich kennenlernen möchten, beginnen Sie am besten mit einem Besuch im Stedelijk Museum. Die Sammlung mit religiöser Kunst und die wechselnden Ausstellungen laden Sie zu einer Reise durch die Geschichte Bredas ein, die vom Mittelalter bis zum heutigen Tag reicht. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Sie mit eigenen Augen sehen, sobald Sie vom Museum aus durch die Innenstadt spazieren.
Königlicher Charme
Der Charme, den die niederländische Königsfamilie der Stadt Breda verlieh, ist auch heute noch überall im Zentrum gegenwärtig. Im 15. und 16. Jahrhundert hielten die Nassaus hier Hof. Während ihres 150 Jahre dauernden Aufenthalts hinterließen sie deutliche Spuren, zum Beispiel das Schloss, in dem sie wohnten, die Grote Kerk(deutsch: große Kirche), in der unter anderem der erste Prinz von Oranje begraben liegt, und den Begijnhof (Beginenhof), wo man auch heute noch das Gefühl hat, eine Zeitreise in die Vergangenheit zu unternehmen.
Ein Spaziergang durch die Innenstadt von Breda führt Sie früher oder später durch den schönen Valkenberg Park, an den Ringgräben entlang und zum Hafen mit den vielen Straßencafès und der charakteristischen Liebesschloss-Brücke. Appetit bekommen? Legen Sie doch einfach eine Mittagspause bei der FoodHall ein! Hier haben Sie die Wahl aus Snacks und Getränken aus zwölf verschiedenen Küchen aller Herren Länder.
Die Stadtwanderung „De Historische Kilometer“ führt Sie an alle Orte, die an die Nassaus erinnern. Bei der Grote Kerk können Sie ein Infoheft zu dieser Wanderung kaufen.
Das Museum auf der Straße
Seit einigen Jahren verzaubert die Blind Walls Gallery graue Mauern in Breda in farbenfrohe Kunstwerke. So entsteht nicht nur wundervolle Street Art; jede einzelne Malerei erzählt Geschichten über die Stadt. Der Künstler Otecki hat eine der ikonischsten Malereien geschaffen; eine Ode an die Befreiung Bredas 1944 durch die erste polnische Panzerdivision unter dem Kommando von General Maczek. Bei der General-Maczek-Gedenkstätte und auf dem Polnischen Soldatenfriedhof, etwas außerhalb des Zentrums, erfahren Sie mehr über dieses bedeutende Ereignis in der Geschichte der Stadt Breda.
Mithilfe der Blind Walls Gallery App erleben Sie die Kunstwerke auf eigene Faust - zu Fuß oder mit dem Fahrrad, ganz wie Sie mögen. Auf diese Weise entdecken Sie Orte, an denen Sie ansonsten vorbeigehen würden, beispielsweise die wunderschönen Werke von Zenk One. Eine weitere verborgene Perle ist das „Lonka Meisje“, also das Mädchen, das früher die Verpackungen des Süßwarenfabrikanten Lonka zierte und auf einem scheinbar willkürlich ausgewählten Haus in der Pioenroosstraat verewigt wurde. Dahinter verbirgt sich jedoch die Geschichte Bredas als Zentrum der Zuckerindustrie in Westbrabant.
Zuckersüßes Breda
Westbrabant ist schon seit jeher ein bedeutender Zuckerrübenproduzent und zog damit die großen Namen unter den Zuckerfabrikanten an, darunter Hero, Kwatta und Lonka. Im Jahr 1920 eröffnete Lonka an der Stelle, an der heute das Haus mit dem gemalten Lonka-Mädchen steht, seine erste Fabrik.
In der Zwischenzeit sind zwar viele Süßwarenfabrikanten umgezogen, aber auch anno 2020 ist Breda noch mit dem Zucker verbunden. Etwas westlich von der Innenstadt sorgt Perfetti de Melle für einen unverwechselbar süßen Duft - je nach Windrichtung und der Art der Süßigkeiten, die gerade vom Band rollen.
Ein weiterer bekannter Name in der Zuckerindustrie Bredas ist De Faam, in der Nähe des Bahnhofs. Die Fabrik ist schon jahrelang geschlossen, das historische Gebäude mit dem charakteristischen Schornstein blieb jedoch stehen. Heute befindet sich dort eine Bierbrauerei, die monatlich 40.000 bis 50.000 Liter Bier herstellt. Im industriellen Brauerei-Ausschank können Sie Biere mit Namen wie Man on the Moon, Bulldog und On a Whim probieren. Erkundigen Sie sich einfach bei den Mitarbeitern, ob Sie einen Blick hinter die Kulissen werfen können!
Eine Übernachtung im Kloster
Wenn man über die Ikonen der Stadt Breda spricht, führt kein Weg am Hotel Nassau vorbei. Einst die monumentalen Hofhäuser der Adeligen, später ein Kloster, heute ein luxuriöses und extravagantes Hotel. Die Hotelzimmer befinden sich in einem Labyrinth von Korridoren voller unerwarteter Nischen und beeindruckender Kunstwerke. In jedem Raum kommt die Geschichte dieses Gebäudes in der ältesten Straße Bredas zum Ausdruck. Wenn Sie zum Frühstück bleiben, nehmen Sie in der ehemaligen Kirche Platz und genießen die Aussicht auf die Kapelle, während die Sonne durch die Bleiglasfenster scheint.
Doch zuerst das Abendessen, mit dem Sie sich im angrenzenden Restaurant Liefdegesticht verwöhnen lassen können. Aber auch die Innenstadt ist nur einen Katzensprung entfernt - hier freuen unzählige Unternehmer sich darauf, Sie zu überraschen. Die Jongens van Zand en Klei zum Beispiel, wo Tako, Miranda und drei Kartoffelbauern aus Tilburg unter dem Motto „Let’s make our potato great again!“ wirklich außergewöhnliche Gerichte auf den Tisch zaubern und so beweisen, dass die Kartoffel keineswegs langweilig, sondern sexy ist. Von einer Variation von Kartoffelsnacks bis hin zu crunchy Potato-Baskets mit absolut exotischen Füllungen. Nach diesem Abendessen finden Sie die Brabanter Kartoffeln garantiert nicht mehr langweilig!
Die Geheimnisse von Oosterhout
Nicht nur die stimmungsvolle Innenstadt macht Breda zu einem beliebten Ausflugs- und Reiseziel; die Umgebung hat Natur- und Kulturliebhabern auch bei einem längeren Aufenthalt unglaublich viel zu bieten. Grüne Perlen wie das Waldgebiet Mastbos und das Marktal sind vom Zentrum aus bequem mit dem Fahrrad zu erreichen und laden zu stundenlangen Streifzügen durch die Natur ein. Mit dem Auto sind es von der Stadt aus aber auch nur 10 Minuten nach Oosterhout. Dieses Gebiet gehört zur Baronie Breda, hier findet man die schönsten und ältesten Wälder der Umgebung.
Man kann hier nach Herzenslust wandern und Rad fahren und wenn man nach einem Tag in der Stadt Lust auf Action in der Natur hat, steigt man aufs Mountainbike. Im Forstrevier Boswachterij Dorst liegt ein MTB-Trail, der dank der hügeligen Landschaft mit Höhenunterschieden bis zu ganzen 10 Metern zu den besten der Niederlande zählt. Sie können beim Pannenkoekenhuis De Hannebroeck starten oder beim Ferienpark ’t Haasje parken, dort können Sie auch Mountainbikes mieten. Die Route hat eine Gesamtlänge von 8,2 km und stellt Sie unterwegs vor echte Herausforderungen. Danach haben Sie sich die Verschnaufpause bei der Naturpforte BOS & Co. wirklich verdient.
Forstrevier Boswachterij Dorst
Wie Gott in Frankreich bei den Klosterschwestern in Oosterhout
Kombinieren Sie Ihren Besuch in Breda lieber mit einem ruhigeren Ausflug? Weniger als 13 km von der Innenstadt Bredas entfernt verbirgt sich eines der bestgehüteten Geheimnisse der Provinz Brabant zwischen hohen Bäumen und imposanten Alleen. Sie befinden sich hier im Heilige Driehoek (heiliges Dreieck); einem Gebiet von drei aneinandergereihten Klosterkomplexen in Oosterhout. Sint-Catharinadal, ein Frauenkloster, das bereits seit fast 750 Jahren besteht, ist ein echter Blickfang. Auch heute wohnen noch 14 Klosterschwestern auf dieser Domäne, die neben einem prachtvollen Kloster auch ein Weingarten beheimatet, der sogar einem Weinland wie Frankreich alle Ehre machen würde. Die Klosterschwestern und ehrenamtlichen Helfer erzählen Ihnen mittwochs bei einer Führung über die Domäne gern mehr über die Geschichte der Gemeinschaft und das Leben der Klosterschwestern. Tag für Tag graben sie in den üppig bepflanzten Gemüse- und Kräutergärten mit ihren Händen in der Erde, zugleich werden direkt außerhalb der Klostermauern lange Reihen voller Weinstöcken liebevoll gehegt und gepflegt, bis die Erntezeit anbricht.
Ein kulinarischer Traum
Und genau für diese Ernte ist Sint-Catharinadal inzwischen im ganzen Land bekannt. Das 7,5 Hektar große Weingarten liefert im Durchschnitt Trauben für vierzigtausend Flaschen Wein in drei Sorten: einen im Eichenholz gereiften Chardonnay, einen weißen Blend und einen hellfarbigen Roséwein. Wenn man die Aussicht über den Weingarten genießt und dabei an einem guten Glas Wein nippt, fühlt man sich wie in einer französischen Weinregion. Im benachbarten Restaurant und Weinhaus De Blauwe Camer wird dieses Gefühl sogar noch verstärkt. Im einstigen Kuhstall des Klosterkomplexes werden heute echte Qualitätsgerichte mit Zutaten aus dem Kräutergarten und korrespondierende Weinen serviert. Damit möchten die Unternehmer Maikel und Tessa die Produkte aus dem Garten der Klosterschwestern würdigen, und zwar auf eine Art und Weise, die zum Kloster und zugleich zu ihrem eigenen kulinarischen Traum passt. Das Ergebnis: ein erlesenes Mittag- oder Abendessen voller Verlockungen. Passend zur Domäne, zur wundervollen Umgebung und zu einem Besuch in Breda, an den Sie noch lang und gern zurückdenken werden.
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